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Karl Renner

1931 wurde er Präsident des Nationalrates; sein Rücktritt und der seiner beiden Stellvertreter am 4. März 1933 wurde von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß als ''Selbstausschaltung des Parlaments'' begrüßt und als Vorwand für die Etablierung der Ständestaatsdiktatur genützt, die von ihren Gegnern als Austrofaschismus bezeichnet wurde.
1938 war er der bedeutendste sozialdemokratische Befürworter des „Anschlusses“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich und unterstützte im gleichen Jahr auch die Annexion des Sudetenlandes durch NS-Deutschland (vgl. Münchner Abkommen).
Als Österreich als unabhängiger Staat nach dem Zweiten Weltkrieg wiedererrichtet wurde, war er als Staatskanzler der provisorischen Regierung im Alter von 74 Jahren neuerlich einer der Hauptakteure. Von Dezember 1945 bis zu seinem Tod 1950 amtierte er als erster Bundespräsident der Zweiten Republik.
Renner war Anhänger der parlamentarischen Demokratie im Sinne Lassalles und zählte als solcher in seiner Partei zum rechten, pragmatischen Flügel. Dabei hatte Renner ''immer darauf beharrt, als Marxist zu gelten, wenn auch als ein Marxist eigener Observanz''. Renner gilt als fruchtbarer Publizist, dessen Spezialgebiet die Rechtssoziologie war. Veröffentlicht in Wikipedia